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Kinder in der Küche? Aber sicher!

ELEKTRO+ gibt Tipps für mehr Sicherheit für Kinder, Köchinnen und Köche 

Hand auf dem heißen Herd? „Aua!“ Kurz und knackig bringt das die Band „Deine Freunde“ für Kinder auf den Punkt. Der Herd als Klassiker unter den Verletzungsgefahren ist aber nicht das einzige potenziell Gefährliche, das auf Kinder – und Erwachsene – in der Küche wartet. „Ungeschützte Steckdosen, veraltete und überlastete Leitungen – mit der zunehmenden Zahl an elektrischen Küchengeräten bei unveränderter Elektroinstallation steigt das Risiko eines Kabelbrandes“, führt Gregor Wille von der Initiative ELEKTRO+ aus. „Im schlimmsten Fall kann das zu einem Wohnungsbrand führen.“ Der Experte gibt Tipps, worauf bei einer Modernisierung oder beim Hauskauf speziell in der Küche zu achten ist – damit auch Kinder vor möglichen Gefahren gut geschützt sind. 

„Mit jedem neuen Gerät, das man sich für die Küche anschafft, steigt die Anforderung an die Elektroinstallation“, erklärt Wille. „Daher ist für einen einwandfreien und sicheren Betrieb eine ausreichende Anzahl an Steckdosen und Stromkreisen zwingend notwendig“. Dabei sind Mehrfachsteckdosen keine Lösung: Sie sind schnell überlastet, überhitzen dann und können im schlimmsten Fall einen Brand auslösen.“ In der Regel sind Geräte wie Kühlschrank, Geschirrspüler, Kaffeemaschine, Küchenmaschine, Wasserkocher und Mikrowelle dauerhaft eingesteckt. Hinzukommen oft noch weitere Kleingeräte, zum Beispiel Pürierstab, Toaster oder Eierkocher. Auch, wenn man manche Kleingeräte nicht gleichzeitig benutzt, sollte doch eine gewisse Flexibilität möglich sein, das erhöht auch den Komfort. 

Wie viele Steckdosen in der Küche sinnvoll sind, darüber gibt die Richtlinie RAL-RG 678 vom Deutschen Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung Auskunft. Schon für eine Standardausstattung empfiehlt sie zehn allgemeine Steckdosen, ergänzt durch Steckdosen für Kühlschrank, Gefriergerät und Dunstabzugshaube sowie bei Bedarf für Radio und Telefon. 

 

Eigene Stromkreise für leistungsstarke Geräte 

Wichtig ist zudem, dass leistungsstarke Geräte ihren eigenen Stromkreis haben. Einen Festanschluss mit eigenem Stromkreis benötigen der Backofen, die Kochmulde und der Dampfgarer. „Darüber hinaus gilt folgende Faustregel: Geräte mit einer Anschlussleistung von mehr als 2.000 Watt brauchen einen eigenen Stromkreis, auch wenn sie über Steckdosen betrieben werden. Hierzu zählen etwa Geschirrspüler und auch viele Mikrowellengeräte“, so Gregor Wille. 

 

Berührungsschutz macht Steckdosen sicherer 

Für ausreichend Sicherheit sind Steckdosen mit integriertem erhöhten Berührungsschutz sinnvoll – das schützt vor allem die kleinen Küchenbenutzerinnen und -benutzer. Zudem sollten alle Steckdosen mit Fehlerstrom-Schutzschaltern (FI-Schaltern) ausgestattet sein. Diese erkennen, wenn ein Teil des Stroms nicht auf dem ordnungsgemäßen Weg fließt – beispielsweise bei defekten Geräten oder Leitungen – und unterbrechen sofort den Stromfluss. 

I-Tüpfelchen: Herdwächter und kombinierte Wärme- und Rauchwarnmelder 

Noch mehr Sicherheit in der Küche liefern Herdwächter und kombinierte Wärme- und Rauchwarnmelder. Der Wärmemelder warnt bei plötzlichem Temperaturanstieg in der Küche, z.B. wenn sich das heiße Öl in der Pfanne unbeaufsichtigt selbst entzündet hat. Damit dies gar nicht erst passiert ist ein Herdwächter sinnvoll. Dieser überwacht zusätzlich die Anwesenheit von Personen. Kann er keine Aktivität am Herd erkennen, schaltet er automatisch den Strom ab und verhindert damit sicher einen möglichen Brand. 

 

Die Initiative ELEKTRO+ 

Die Initiative ELEKTRO+ ist ein Zusammenschluss führender Markenhersteller und Verbände der Elektrobranche. Ziel ist es, herstellerübergreifend über die Vorteile einer zukunftssicheren Elektroinstallation aufzuklären und die Standards der Elektroausstattung in Wohngebäuden zu verbessern. Sie gibt praktische Tipps und Entscheidungshilfen für Ausstattung und Umsetzung der Elektroinstallation. ELEKTRO+ ist eine fachkompetente Informationsplattform, eng vernetzt mit dem Fachhandwerk, der Energiewirtschaft und der Wohnungswirtschaft. Auch Institutionen der Verbraucher- und Bauherrenberatung unterstützt die Initiative mit fachlicher Expertise.

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