Faust-Festspiele Pottenstein – Faust I
Daniel Leistners „Faust“-Inszenierung wird bereits seit 1995 gespielt. In diesem Jahr wurden im oberfränkischen Kronach die Faust-Festspiele gegründet, die nun in der fränkischen Schweiz ihre Heimat gefunden haben. Und seit 1995 bringen die Faust-Festspiele jedes Jahr mit gleichbleibendem Erfolg genau diese „Faust“-Inszenierung auf die Bühne.
Der Pottensteiner „Faust“ erzählt das Drama in sehr konzentrierter, geradliniger Form. Der Text ist stark gekürzt, die Aufführung dauert nur eineinhalb Stunden. Die Inszenierung legt den Schwerpunkt auf das junge, unschuldige Gretchen, deren Schicksal klar, verständlich, emotional und berührend erzählt wird. Gespielt wird das Stück in historischen Kostümen vor der beeindruckenden Wald- und Felsenkulisse des Klumpertals, so dass der filmische Realismus der Inszenierung voll zur Geltung kommt und sich die ganze Wucht des Dramas voll entfalten kann.
In der Pottensteiner „Faust“-Inszenierung gibt es keine Verfremdungen und keine Brüche. Trotz der starken Kürzungen ist die Geschichte in ihrem Ablauf logisch, spannend, nachvollziehbar und für heutige Zuschauer absolut verständlich. Das Stück wird wie ein Kinofilm handlungsbetont, dicht und geschlossen erzählt und berührt und begeistert die Zuschauer seit 1995 jedes Jahr aufs Neue!