Redaktion
Trebgast
17.05.2024
Kabarett, Theater & Literatur

Die verkaufte Braut (Eigenproduktion)

Eine volkstümliche Schlagerrevue mit Liedern der 60er und 70er Jahre
In einer Stückfassung für die Naturbühne von Bernd Berleb

Begleiten Sie uns in das Café Cosmos in Bayreuth in den 60er Jahren. Gegenüber im Opernhaus gastiert das Nationaltheater mit der Oper „Die verkaufte Braut“. Die Künstler treffen auf die örtlichen Alteingesessenen, bei Kaffee, Kuchen und Herrengedeck. Doch so fröhlich und unbeschwert, wie es den Anschein hat, geht es hinter den Kulissen nicht zu. Kruschina, der Eigentümer des Cafés, steht unter arger finanzieller Bedrängnis. Nicht nur, dass sein Café nicht mehr so gut wie früher läuft, er hat außerdem Spielschulden bei dem brutalen Baulöwen Schuler, genannt Zement-Richy. Der erpresst ihn, dass Kruschinas Tochter Marie seinen Sohn Josef heiraten soll. Dann wäre Kruschina all seine Probleme los. Doch nicht nur seine Frau Ludmilla ist mit dem Plan nicht einverstanden, auch Marie weigert sich natürlich, einen völlig Fremden zu heiraten. Zudem ist sie seit langem in Charly zusammen, der bei der der Theatertruppe arbeitet und endlich wieder in der Stadt ist. Doch wie verhindert man am besten eine Heirat? Indem man dem Bräutigam in spe von vorne herein die Lust daran austreibt!
Marie fasst einen Plan. Als sie dem schüchternen Josef das erste Mal begegnet, spielt sie sich als wahrhafte Potifar auf, die den armen Josef zu verschlingen droht. Völlig überfordert von so viel Weiblichkeit flieht Josef vor ihr aus dem Café. Die Strategie scheint erst einmal aufgegangen. Doch so schnell geben die Väter nicht auf. Um Charly loszuwerden, bietet Kruschina ihm einen Handel an: 1000 Mark dafür, dass er mit Marie Schluss macht. Zu aller Überraschung lässt sich Charly auf das Geschäft ein – unter einer Bedingung …

Die 60er Jahre waren ein spannende Zeit des ideologischen Umbruchs. Die Nachkriegsgeneration hatte kein Lust mehr auf reaktionären Werte ihrer Eltern, die die nationalsozialistische Propaganda in den Köpfen und Herzen der Menschen zurückgelassen hatte, und begehrte gegen diese Dogmen auf. In diesem Spannungsfeld suchen die Figuren aus unserem Stück ihren Weg zum Glück.
Bernd Berleb hat die Handlug von „Die Verkaufte Braut“ zu einer heiteren Komödie geknetet und mit bekannten Schlagern der 60er und 70er abgeschmeckt. Songs wie Rote Lippen soll man küssen von Cliff Richard, Schöner fremder Mann von Connie Francis, Marmor, Stein und Eisen bricht von Drafi Deutscher, uva. werden zum ersten Mal alle live, begleitet von der Naturbühnen-Combo unter der Leitung von Dominik Biedermann, dargeboten. – Ein Muss nicht nur für Schlagerfans.

Regie: Bernd Berleb
Bühne: Bernd Berleb und Jakob Wenz
Kostüme: Marlene Schröder
Musikalische Leitung: Dominik Biedermann
Lichtdesign: Kai Fischer

*Bildquelle: https://dienaturbuehne.de/wp-content/uploads/2023/10/Braut-2024.jpg

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