Sommer-Test Teil 1: Technik trifft Spielfreude – der Kiffe K5 im Doppeltest (Teil 2 folgt in einer Woche)
Unterwegs mit dem Kiffe K5 E-Trolley
Schnell aufgebaut, sofort startklar
Seit ein paar Jahren gehe ich mit Begeisterung meiner Golf-Leidenschaft nach – bislang allerdings mit einem klassischen klappbaren Schiebetrolley. Als Sven Griesheimer von Kiffe Golf LebensArt² GOLF einen K5 für einen mehrwöchigen Sommer-Test zur Verfügung stellte, war ich maximal neugierig und zugleich ein wenig skeptisch: Würde so ein E-Trolley mein Spiel bereichern oder doch eher stören? Und wie sieht es mit meinem knapp kalkulierten Zeitmanagement aus, wenn ich wie gewohnt spät dran bin?
Der erste Eindruck: Der Aufbau war so simpel wie selbsterklärend, obwohl natürlich eine gut aufgemachte Bedienungsanleitung anbei war. Zwei Hinterräder, ein kleines Vorderrad – einfach auf das zusammengeklappte Gestell an der jeweiligen Achse draufstecken und mit leichtem Druck auf einen leichtgängigen Außenknopf arretieren. Das Gestell auffalten und die Lenkstange in gewünschter Position am Kiffe-Knauff festdrehen. Das Bag mit den zwei Spannriemen befestigen – den geladenen Akku an der Lenkstange senkrecht einhängen, Magnet-Stecker einrasten lassen – bereit für die erste Runde. Das geht schon mal schnell und einfach.
Komfort-Features im Praxistest
Ich begann mit 18 Loch allein auf meinem Heimatplatz, dem Golfclub Oberfranken in Thurnau, um mich ungestört dem neuen Begleiter zu widmen. Anfangs war’s etwas ungewohnt, dass der Trolley den Takt vorgibt, aber schon auf dem Weg bis zum Abschlag 1 hatte ich meine ideale Laufgeschwindigkeit gefunden.
Der Start-Stopp-Knopf ist ein echtes Highlight. Er befindet sich an der Stirnseite des Griffs, perfekt erreichbar mit dem Daumen. Bei Betätigung hält der Trolley an und aktiviert gleichzeitig die Bremsen, sodass er zuverlässig stehen bleibt. Beim erneuten Start fährt er mit der zuletzt eingestellten Geschwindigkeit wieder an – dies mit einer sanften Verzögerung, nicht abrupt. Hoppla, bin ich zu weit gefahren? Ja, man glaubt nicht, wie oft das passiert. Kein Problem, den Gasgriff nach hinten, also gegen den Uhrzeiger gedreht, legt den Rückwärtsgang ein. Sehr hilfreich.
Ein weiterer Kniff, den ich rasch zu schätzen lernte: die „N“-Taste im Bedienfeld. Sie löst die Bremsen und erlaubt müheloses Drehen und Wenden auf der Stelle – auch diese Funktion benötige ich unerwartet oft. Na ja, bin ja auch noch ein Beginner in Sachen E-Trolley. Entsprechend habe ich den 10- und 20-Meter-Vorlauf auf der ersten Runde noch spärlich eingesetzt. Das hat sich im Laufe des Sommer-Tests jedoch schnell geändert und als sehr komfortabel erwiesen.
Ein Schätzchen im Gelände
Der K5 ist durch sein weit hinten gelagertes Eigengewicht ausgezeichnet zu lenken. Spürbar ist eine leichte Tendenz zur Neigung nach hinten, die in sehr steilen Bergauf-Abschnitten Beachtung findet, aber nicht zum echten Nachteil wird. Überrascht war ich, wie schnell und kraftsparend ich meine ersten 18 Loch mit dem K5 absolvierte. Auch die Tatsache, dass ich stets aufrecht gehen konnte und keine Vorwärtshaltung durch die Schiebebewegung hatte, war ein neues Gefühl. Gerade für mich als „Schreibtischtäterin“, die eh immer nach vorne Richtung Monitor gebeugt arbeitet, ist dies sogar ein Gesundheitsaspekt in Richtung eines E-Trolleys, den ich vorher noch nicht gesehen hatte.
Ein besonders cleveres Detail: Im Scorekartenhalter ist gleichzeitig ein Ladepad fürs Handy integriert – ideal für alle, die auf der Runde E-Scoring mit Golf-Apps nutzen oder Fotos machen. Befestigt wird der Halter lediglich mit zwei Schrauben an der Lenkstange. Das schaffe sogar ich 😉 Allerdings: Abhängig von der Ausgleichslast des Bags kann das zusätzliche Gewicht des Halters bergauf bei sehr steiler Neigung beeinflussen, ob der Trolley mehr dazu neigt, nach hinten zu kippen – ein kleiner Aspekt, den ich am Rande erwähne.
Im Vergleich zu anderen E-Trolleys, die ich in der Golferfreundesrunde sehe, wirkt der Kiffe K5 für mich etwas breiter – doch dies bringt Stabilität in seitlicher Hanglage oder auf welligem Terrain. Der Lane Assist ist das Feature des Kiffe K5 schlechthin: Er driftet nicht ab, wenn es schräg zugeht, sondern behält treu seine Richtung. Ebenso bemerkenswert ist die Bergab-Bremse. Sie hält zuverlässig die Geschwindigkeit konstant, was ich gut auf der Golfanlage Gut Leimershof bei Breitengüßbach ausprobieren konnte. Dieser Platz ist mit Schiebetrolley eine volle Herausforderung: Geprägt von Auf und Ab und massiven Schräglagen. Für mich war es die perfekte Bühne, um die Grenzen des K5 auszutesten – doch es gab keine für mein „Kiffe-Schätzchen“, wie ich das Testbegleiter liebevoll nannte.
Der handliche Akku hat 36 Loch locker überstanden. Mit noch etwas Restladung war er mit dem Ladekabel an der Steckdose in etwa 3 Stunden wieder voll. Und auf geht’s zum Turnier, denn die 20. Thüringer Trophy war heuer spät, aber wieder in Oberfranken zu Gast, und zwar im Golfclub Bayreuth und im GC Oberfranken an einem Spielwochenende. So konnte ich auch noch unter Turnierbedingungen testen und ein für mich ganz ordentliches Netto-Ergebnis erspielen, bevor ich den Test-Trolley wieder in den perfekt ausgeklügelten Versandkarton packte und zurück an den Hersteller schickte.
Mein Fazit (von Petra Schmidt)
Insgesamt war meine ersten Erfahrungen mit dem Kiffe K5 geprägt von positiver Überraschung und Begeisterung. Ich sehe den K5 als einen neuen, zuverlässigen Freund auf der Runde. Er nimmt dir körperliche Anstrengung ab, bietet dir Flexibilität, hält auch in schwierigem Gelände stand – und stylish ist er obendrein. Der Kiffe K5 ist ein vielseitiger, technisch durchdachter E-Trolley. Wer auf Komfort, Bedienungsfreundlichkeit und Effizienz Wert legt, wird mit dem K5 kaum enttäuscht sein. Für mich war das ein Schritt zu mehr Leichtigkeit, Freude und Tempo auf dem Platz. (ps/enk / LebensArt² GOLF, www.lebensartmagazin.de/golf)