Bundesdesignpreis-Schreinerei KLAUS BARTELS in Thurnau

Echtholtzmöbeldesign mit unterschiedlichsten Gesichtern

„Machen Sie uns Möbel, bei denen es uns passiert, dass die Gäste sagen: So etwas haben wir noch nie in unserem Leben gesehen.“ Wenn das kein Anspruch ist! Klaus Bartels liebt die Herausforderung. So hat er für ein Cafe an der Elbe den Tisch Stiletto mit den Stühlen Schlawingel, Goldlöckchen oder den Rückenstreichler – also eine ganze Serie seines bekannten Rückenschmeichlers Caresse in anderem Gesicht entwickelt. Design und Planung solcher Aufträge stammen aus eigener Hand und werden sehr genau mit dem Kunden abgesprochen. Zentrales Thema ist dabei immer die Ergonomie, die Nachhaltigkeit und das passende Design.

Caresse – der Rückenschmeichler

Mit diesem Stuhl verwirklichte Klaus Bartels seinen eigenen Anspruch: „Ich baue jetzt den ultimativen Stuhl. Nach meinen eigenen Vorstellungen von absoluter Ergonomie. Ein Stuhl, auf dem man sich geborgen fühlt.“ Leicht und stapelbar sollte er sein. Und natürlich auch ein Stuhl, den man zuvor noch nicht gesehen hat. Unabgelenkt von Kunden­wünschen kreierte Klaus Bartels zum Jahresbeginn 2004 Caresse – den Rücken­schmeichler.

„Der hat so eine meditative ­Aussage, den wollen wir“, lautete die spontane Aussage von Mitarbeitern eines Klosters aus dem Kasseler Raum. Sie haben sich auf einer Messe das Mobiliar für einen Seminarraum ausgesucht. Klar wurden sie von Seminarteilnehmern des öfteren zunächst für diese Entscheidung gerügt: „Was? Wir sollen eine Woche lang auf Holzstühlen sitzen?“ Anscheinend sind diese Sitzproben aber sehr erfolgreich: Inzwischen gibt es etliche, nicht nur kirchliche Räume, die mit diesen Stühlen ausgestattet sind. Sie überzeugen einfach durch ihre Formsprache und ihr ergonomisches Design. Auch wir waren beim Probesitzen in der Ausstellung von Klaus Bartels begeistert.

JO! – gewinnt den German Design Award 2020

Ausgezeichnetes Design wird eben auch ausgezeichnet. Jo, der jüngste Stuhl in der Entwicklungsreihe, kommt mit einer sehr jugendlichen Formensprache daher. Das absolute Leichtgewicht mit unter 5 kg in der Ahornausführung ist zudem stapelbar. „Ich wollte die gleiche Bequemlichkeit eben auch noch einmal in eine andere Form bringen“, erzählt der Schreinermeister, der sich übrigens zunächst 1975 autodidaktisch eine eigene kleine Schreinerei in Helmbrechts aufbaute, bevor er 1981 die Meisterprüfung in Bayreuth ablegte. Seit 1989 befindet sich die Echtholzschreinerei Klaus Bartels nun in Thurnau in der Jägerstraße 14.

Biologisch geölt

Was mit dem Bau der Wiege für die Tochter begann, hat sich seit Jahren zum renommierten Design-Schreinerbetrieb gemausert. Die Schreinerei Klaus Bartels plant und designt Möbel für Privat genauso wie für Kindergärten, Kirchen, Hotels oder Gastronomie. Verarbeitet wird ausschließlich massives Laubholz von der Buche bis zur Kirsche aus der Region. Für größere Aufträge wird eine schöne Zusammenarbeit gepflegt mit kleinen regionalen Betrieben für CNC-Bearbeitung, Holzbiegeteile, Polsterei, Metallbau und Oberflächenbearbeitung. So unterschiedlich auch das Design und die Ansprüche sind – eines haben diese ­Möbel gemein: Sie werden alle biologisch geölt – lackiert wird nur auf ausdrücklichen Wunsch!

Und noch eine schöne Geschichte

Klaus Bartels kennt viele schöne Geschichten rund um seine Möbelstücke und die Kunden. Vor wenigen Monaten erhielt er den Anruf eines Kunden, der sich einst mit fünf Stühlen, einem Tisch und einem Buffet ausstatten ließ: „Herr Bartels, ich muss ins Altersheim und meine Wohnung auflösen. Meine Möbel, die ich vor 36 Jahren bei Ihnen kaufte, sind noch tipptopp – nehmen Sie die auch wieder zurück?“ Klaus Bartels lacht: „Ja, unsere Möbel halten bis der nächste Baum gewachsen ist.“ Ein Musikerpärchen in der Hofer Gegend erfreut sich nun an den Möbeln. Das fühlt sich doch gut an und passt zur Firmenphilosophie. „Unser größtes Glück ist das gelungene Werk mit zufriedenen Abnehmern – und meistens sind wir sehr glücklich“, schmunzelt Klaus Bartels.